3. Die "Alte Stadt": Kirche und Kirchplatz

Evangelische Kirche nach 1872

Wir biegen links in die Kirchstraße und sehen geradezu die Evangelische Stadtkirche inmitten der Altstadt.

Das gestärkte Bürgerbewusstsein der wachsenden Industriestadt führte 1870/72 zu diesem für die Maße der Altstadt vielleicht zu großen, neogotischen Kirchbau, der einen äußerst bescheidenen Notbau aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ablöste.

Mit einer Turmhöhe von 58 m gehört die Kirche zu den Wahrzeichen der Stadt Wittenberge. Eine Besichtigung mit Turmaufstieg ist von Mai bis Oktober möglich. Um Voranmeldung wird jedoch gebeten. Interessierte können sich montags bis freitags jeweils von 9 bis 11 Uhr beim Evangelischen Gemeindehaus Tel. (03877) 403622 oder bei Herrn Ulrich Wernicke, dem Vorsitzenden des Fördervereins (03877) 9049588, melden.

Direkt neben der Kirche steht anstelle eines älteren Schulgebäudes die Kochschule, die 1834 als Berufsschule (u. a. für Köche) errichtet worden sein soll.

Ursprünglich befanden sich auf dem Gelände vor der Kochschule in Richtung Steinstraße das alte Rathaus in typischer märkischer Form aus Fachwerk mit Uhrentürmchen sowie dahinter ein Glockenstuhl für die alte Kirche. Auf der Südseite der Kirche lag einst der Marktplatz von Wittenberge, worauf noch die in Stein gelassenen Eisenringe hindeuten, an die das Vieh an Markttagen gekettet war.
 
Ein Schild sowie entsprechende Pflastersteine zeigen darüber hinaus die Lage der alten Kirche. Hier befand sich das Zentrum des "Städtleins" Wittenberge, dessen Einwohnerschaft die Zahl 1.000 bis zum Jahre 1800 nie überstieg.