Kunstrausch

Wittenberge bekommt richtig Farbe!
Die Stadt hat acht Künstler*innen eingeladen insgesamt sechs Fassaden in der Innenstadt mit Wandbildern (Murals) zu gestalten.
Vier der Wände befinden sich am Stern, dem verkehrsreichsten Platz der Innenstadt, der nach dem Kunstrausch ein neues, freundliches Gesicht haben wird.
Zwei weitere Wandbilder entstehen an der Rathausstraße 37 und der Perleberger Straße 151.
Vor dem Kunstrausch wurden die Wittenber*innen dazu befragt, welche Themen sie auf den Wänden gestaltet sehen wollen. Insgesamt 436 Bürger*innen haben abgestimmt - sowohl digital als auch analog, es gab eine rege Beteiligung über die von den Künstler*innen zu gestaltenden Themen.
Die Wahl der Wittenberger*innen fiel auf folgende Themen:
Leben am Fluss
Wittenberge blüht auf
Geschichte einer Stadt
Das bei weitem beliebteste Thema “Leben am Fluss” wird mit verschiedenen Motiven an den vier Wänden am ZOB künstlerisch interpretiert und umgesetzt.
Kunstrausch ist Teil der vielfältigen Projekte im Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“, mit denen die Stadt Wittenberge in den nächsten Jahren ihre
Innenstadt umgestalten wird.
Das Ziel aller Projekte ist die Erhöhung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Generell soll die Innenstadt wieder attraktiver und interessanter werden für alle Bewohner*innen und Besucher*innen.
Kunstrausch setzt dabei einen künstlerischen Anfang, der den zukünftigen Charakter der Stadt mitprägen soll.
Kunstrausch: Die Umsetzung
Paula Fraile machte an der Lenzener Str. 2 den Auftakt. Die spanische Künstlerin hat die große Wandfläche an der Einfahrt zum Netto mit fließenden, weichen Formen in ein buntes Farbenmeer verwandeln.
Direkt gegenüber am Busbahnhof startete ebenfalls am bereits am 9.Oktober 2023 die Arbeit für das zweite der insgesamt sechs Wandbilder. Das Künstlerinnen-Duo Inga Krause und Marina Friedrich hat die Fassade an der Lenzener Str. 87 mit humorvollen Illustrationen gestaltet, die immer etwas Neues entdecken lassen. Während Marina gern florale und organische Formen nutzt, verwendet Inga Objekte, Figuren und Elemente, gepaart mit farbigen Flächen.
Am 16.10. starteten dann auch die Künstler*innen Polina Soloveichik, Engin Dogan, Siguna Wiehr und das Duo Various & Gould in der Stadt, um vier weitere Fassaden am ZOB, der Rathausstraße 37 und der Perleberger Straße 151 zu gestalten.
Während der gesamten Projektzeit sind alle Neugierigen herzlich dazu eingeladen, die Künstler*innen an den Standorten zu besuchen und Ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen oder mit ihnen ins Gespräch zu kommen.
Seit dem 11.10. gibt es in der Ansprech.Bar zudem eine kleine Ausstellung zum Projekt.
Bis zum 21.10. können sich die Bürger*innen hier informieren und auch auf einen Kaffee mit den Künstler*innen in Kontakt kommen.
Am 21.10. findet ab 15 Uhr eine Abschlussveranstaltung mit Führung, Werkstattgespräch und Musik in der Ansprechbar statt. Alle Bürger*innen sind herzlich eingeladen die Künstler*innen dort persönlich kennen zu lernen.
Das sind die finalen Künstler*innen für das Projekt Kunstrausch in Wittenberge
Die Straßenkünstlerin Polina Soloveichik (polinasoloveichik.bigcartel.com) lebt in Berlin und stellt international aus. Ihre Konzentration auf ortsspezifische Projekte in Verbindung mit ihrer Leidenschaft für Malerei und Erzählungen hat Polina zur Wandmalerei geführt.
Das Kunstduo Various & Gould (variousandgould.com) ist seit fast zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Berliner Urban Art Szene. Geleitet von sozialen Themen ist der öffentliche Raum sowohl die Inspirationsquelle als auch der Gestaltungsort für ihre Kunst.
Die bildende Künstlerin Paula Fraile (paulafraile.com) lebt in Leipzig und widmet ihre Aufmerksamkeit stets der Kraft der Farbe, um Räume zu verwandeln und neue Dimensionen zu schaffen, Ihre Malerei hat keine Grenzen. Collage und Zeichnung werden zu einer intuitiven Spielwiese.
Die Künstlerin und Illustratorin Inga Krause (ingakrause.com) lebt und arbeitet in Bremen. In ihrer Bildwelt findet man prägnante Formen, leuchtende Farben, illustrative Figuren und Objekte. Die Ordnung der grafischen Ästhetik wird immer wieder von malerischen Flächen gesprengt. In Wittenberge arbeitet sie zusammen mit Marina Friedrich.
Marina Friedrich (marinafriedrich.com) ist Künstlerin und Illustratorin mit Fokus auf Malerei und Murals. Sie lebt und arbeite seit einigen Jahren zwischen Rio de Janeiro, Lissabon und Bamberg. In ihren Arbeiten beschäftigt sie sich überwiegend mit floralen Formen und Tieren. Außerdem reizen sie Texturen, bunte kräftige Farben und Details.
Engin Dogan (engindogan.com) Engin Dogan ging es immer um die Kunst im öffentlichen Raum und die Gestaltung großer Fassaden. Als Künstler hat er sich mit Graffiti- und Kalligraphiebackground, exzessiv mit Strich und Linie beschäftigt. Das vorläufige Endergebnis dieser exzessiven Forschung und Entwicklung ist an seinen Fassaden zu sehen: Farbe und Linie nicht als darstellende Elemente. Farbe und Linie als Elemente in ihrer reinen Essenz.
Siguna Wiehr (sigunawiehr.com) ist eine in Berlin lebende Künstlerin, deren Schaffen Realismus und Abstraktion vereint. Ihr Werk zeichnet sich durch emotionale Darstellungen der Verbundenheit von Tieren aus. Die Künstlerin erforscht in ihrer Arbeit die tiefgreifende Zusammengehörigkeit allen Lebens.
Hintergrund:
Entstanden ist die Idee für den Kunstrausch in Folge der einwöchigen Kunstaktion „extrem:normal“ im Jahr 2022. Zu dieser Kunstresidenzwoche waren ebenfalls sechs Künstler*innen nach Wittenberge eingeladen, um den Stadtraum und das leerstehende ehemalige Kaufhaus in der Bahnstraße mit temporären Arbeiten zu beleben. Dabei ist am Marktplatz auch ein Wandbild entstanden, das große positive Resonanz erzeugte.
Das gab den Anstoß, noch mehr Urban Art in die Innenstadt zu bringen. Entstanden ist das Projekt Kunstrausch, bei dem es vor allem darum geht, die Stadtmitte künstlerisch zu gestalten. Darüber hinaus soll damit auch ein Zeichen gesetzt werden, das die Möglichkeit von positiver Veränderung im Stadtbild unübersehbar macht.
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Das Projekt "Kunstrausch" der Stadt Wittenberge, wird im Rahmen des Bundesprogrammes „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) / Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert. Mit dem Programm unterstützt der Bund ausgewählte Städte und Gemeinden bei der anspruchsvollen Aufgabe, attraktive, zukunftsfähige Zentren zu erhalten bzw. zu entwickeln.
Foto: Fassadengestaltung in der Friedrich-Ebert-Straße "Mural am Marktplatz" von Susanne Klingenberg, entstanden 2021 bei dem Kunstrsidenzprojekt xtrem:normal (Foto: Susann Domning)

