17. Alte Ölmühle
Mächtig erhebt sich das alte Speichergebäude aus roten Ziegeln am Ufer der Elbe und zeugt von der Tradition der Stadt als eine der ältesten Industriestädte Europas.
Die Ölmühle des Berliner Kaufmanns Salomon Herz war seit 1823 in Wittenberge, damals als fast noch barocke Manufaktur in Fachwerkbauweise. Doch nachdem Herz für den Anschluss der Stadt an die Berlin-Hamburger Eisenbahn gesorgt hatte, baute er 1856 nach großem Brand die Anlage völlig neu auf. Zu ihren besten Zeiten arbeiteten hier 1.500 Arbeiter und Angestellte.
Heute präsentiert sich die Anlage in ihrem denkmalgeschützten Kern und dient als bezaubernde Kulisse für die Elblandfestspiele.
Sowohl die beiden großen Speicher als auch das alte Laborgebäude, die Verwaltungsvilla und der Turm am Wasser werden in den nächsten Jahren wieder nutzbar gemacht und damit zu einem Kleinod für Einheimische und Touristen. Eine Schaubrauerei, eine Schauölmühle, ein Hofladen zum Verkauf lokaler Produkte, ein Hotel und ein Restaurant direkt am Elberadweg sind in Planung. Als Ergänzung zum Restaurant sollen ein Gastraum und ein Kaminzimmer als Aufenthaltsraum für Wasserwanderer und Caravanfahrer entstehen, ebenfalls eine Parkanlage mit großzügig angelegter Terrasse. Auch eine Ausstellung zur Geschichte der Ölmühle gibt es zukünftig zu sehen.
Die Vergangenheit der Ölmühle als ehemalige Produktionsstätte soll dabei erkennbar bleiben. Für die Außenhülle ist das durch die Anforderungen des Denkmalschutzes vorgegeben, aber auch die Innenausstattung soll zumindest im Restaurantbereich an die Industrietradition Wittenberges erinnern.
