Ortsgespräch im Bahnhofsempfangsgebäude: Einblicke in Vergangenheit und Zukunft
Am 28. Mai 2025 fand im Bahnhofsempfangsgebäude Wittenberge das erste „Ortsgespräch“ des Jahres des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums statt. Im Fokus standen dabei die Geschichte, die aktuelle Sanierung sowie die zukünftige Nutzung des historischen Gebäudes.
Am späten Nachmittag begrüßte auch Bürgermeister Dr. Oliver Hermann die Gäste. In seinen Grußworten hob er die Bedeutung des Gebäudes als historischen Ausgangspunkt der Stadtentwicklung hervor und ging auf die laufende Sanierung sowie die geplante Nutzung ein. Dabei dankte er der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Wittenberge (WGW), ohne deren Engagement das ambitionierte Projekt nicht realisierbar wäre. Ebenfalls würdigte er das Architekturbüro Kannenberg, das die Sanierung fachlich begleitet. Hermann betonte, dass das Vorhaben sowohl finanziell als auch organisatorisch eine große Herausforderung darstelle und auch weiterhin die Unterstützung von Bund, Land und den zuständigen Fachbehörden erfordere.
Im Anschluss stellte Architekt Christian Kannenberg Details zum Sanierungsstand vor – darunter die Restaurierung des historischen Mitropasaals, der weitgehend originalgetreu wiederhergestellt wird. Nach weiteren Fachvorträgen konnten sich die Gäste bei einem Rundgang selbst ein Bild vom Sanierungsfortschritt machen.
Hintergrund: Das Bahnhofsempfangsgebäude Wittenberge
Das im Jahr 1846 errichtete, denkmalgeschützte Bahnhofsempfangsgebäude wurde 2018 von der WGW von der Deutschen Bahn AG erworben. Nach intensiver Konzept- und Planungsphase begannen 2023 die umfassenden Sanierungsarbeiten an dem rund 3.600 Quadratmeter großen Gebäude. Ziel ist es, das historische Gebäude gemeinsam mit der Stadt Wittenberge zu einem modernen „Eingangstor“ zur Stadt zu entwickeln. Herzstück des Projekts ist der ehemalige Mitropasaal, der zukünftig unter dem Titel „Empfang erster Klasse“ eine Mobilitätszentrale mit Ticketverkauf, Wartebereich und Gastronomie beherbergen wird.
Zu den künftigen Mietern gehören das Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz, das Jobcenter Prignitz, die Deutsche Gesellschaft für Zerstörungsfreies Prüfen (DGZfP) und die Deutsche Bahn. Weiterhin wird auch die Geschäftsstelle der ersten bundesweite Kleinstadtakademie zukünftig in das sanierte Bahnhofsempfangsgebäude einziehen.
Das modernisierte Gebäude wird künftig über drei Treppenhäuser, zwei Aufzüge, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und einen Anschluss an das städtische Fernwärmenetz verfügen.
Die Sanierungskosten belaufen sich auf rund 22 Millionen Euro. Gefördert wird das Projekt durch Mittel des Bundes und des Landes, darunter Programme der Städtebauförderung, der wirtschaftsnahen kommunalen Infrastruktur sowie das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“.
Fotoserien
Ortsgespräch im Bahnhofsempfangsgebäude (2025) I Fotos: Martin Ferch (MO, 02. Juni 2025)
