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Bilderrätsel am Sonntag (juni 2025)

Bilderrätsel am Sonntag (juni 2025) (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Bilderrätsel am Sonntag (juni 2025)

Zeit für ein neues Bilderrätsel. Wer erkennt den Standort dieser historischen Aufnahme? Die Auflösung findet ihr weiter unten zusammen mit weiteren Bildern in der Fotogalerie.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

Auflösung:

 

Das heutige Rätselbild ist sozusagen ein „historisches“ Foto, da es dieses Gebäude seit 80 Jahren nicht mehr gibt. Das Haus Bahnstraße 67 wurde 1945 zerstört und danach nicht mehr aufgebaut.

Um 1860 ließ der Arbeitsmann Mathias Koch auf seinem Grundstück ein Wohnhaus und ein Stall lt. Bauzeichnung an der damaligen „Neue Schaussee nach dem Berlin Hamburger Bahnhof“ errichten. Nach der Fertigstellung hieß das Grundstück Bahnstraße 57a. 1867 wurde vom neuen Eigentümer dem Wagenschieber Wilhelm Schildt an der hinteren Hofgrenze ein neues Stallgebäude gebaut. 1876 verstarben im Haus Nr. 57a gleich zwei Familienmitglieder des jetzigen Weichensteller W. Schildt – im September seine Mutter (74 Jahre) und im November sein Sohn Otto (11 Monate). 1880 war der Zimmermeister Peters (Bahnstr. 16a) für den Neubau eines Stalles und Waschhauses zuständig. 1895 starb Wilhelm Schildt 55jährig. Ein Jahr zuvor wurde die Bahnstraße umnummeriert und das Haus der jetzigen Witwe Sophia Schildt hatte die Nr. 78.

Nach 1900 verkaufte die Witwe das Grundstück an den Instrumentenmacher und Messerschmied Eduard Kluth, der seit 1892 in der Chausseestraße 37 in Wittenberge ansässig war. Vom Messerschmied Kluth bekam der Bauunternehmer Fritz Ramin (Bürgermstr.-Jahn-Str. 7) den Auftrag zum Abriss des Altbaus, Wohnhausneubau sowie Bau eines Nebengebäudes und Klosettanlage. 1906 wurde die Entwässerungsanlage an die städtische Schmutzwasserkanalisation durch die Fa. Gebr. Storbeck (Turmstr. 11) angeschlossen. Durch die Fa. G. Appel, Civil-Ing. (Lenzener Str. 76) wurde 1910 der Laden des Messerschmieds vergrößert. 1913 baute die Fa. des Maurermeister Johannes Kort (Kaiserplatz 4) auf dem Hof das Stallgebäude um. Übrigens gab es im Geschäft des chirurgischen Instrumentenmachers und Messerschmied außer Stahlwaren und Rasierartikel auch Bandagen, Gummiwaren sowie optische Artikel. 1918 starb der Messerschmiedemeister Eduard Kluth 53jährig. Die Fa. Eduard Kluth wurde von der Witwe Emma Kluth und Sohn Otto weitergeführt (Eduard u. Emma waren seit 1892 verheiratet u. Sohn Otto wurde 1895 geboren). Um 1920 wurde das Firmengeschäft durch Orthopädische Werkstätten vergrößert (siehe Bild 5 Werbung 1921), da jetzt Otto Kluth Orthopädiemechaniker-Meister war. 1922 heiratete Otto, der auch als Prokurist in der Fa. tätig war. 1925 beantragte Fr. Emma Kluth den Aufbau des hinteren Seitengebäudes für ihre optische u. orthopädische Werkstatt. Aus dem Wohnraum ihres Sohnes und Ehefrau (Adele) Minna sollte ein größerer Anprobierraum entstehen u. die Wohnung darüber. 1930 wurde der vordere Laden nach hinten durch den Maurermeister Johannes Kort vergrößert. In dem Jahr wurde auch für die Abteilung Foto-Optik eine „Agfa“-Lichtreklame am Geschäftshaus angebracht (siehe Rätselbild). 1932 gab es im Geschäft „Jubiläumsrabatt – 40 Jahre in Wittenberge u. 100 Jahre Gründung in Pritzwalk“ (durch den Messerschmied-Großvater). 1933 wurde die Bahnstraße in Adolf-Hitler-Straße umbenannt und das Haus bekam die Nr. 67. 1935 starb Otto’s Ehefrau Minna im Alter von nur 36 Jahren. 1940 heiratete er ein zweites Mal – Martha, geb. Kondagorski. 1940 starb Emma Kluth 71jährig und Sohn Otto war jetzt Eigentümer der Fa. Ed. Kluth. 1944 beantragte Otto Kluth bei der Stadtverwaltung Unterstützung für den Ausbau eines feuer- u. bombensicheren Kellers. Als Wehrbetrieb unterhielt O. Kluth ein Lager in Passteilen zur Anfertigung künstlicher Glieder, wie Füße, Waden, Kniestücke, fertige Kniestücke u. Gelenke, Leder, Stoffe, Gurte usw. im Wert  von 10 bis 12000 RM. Diese Waren lagen bisher im Laden und wären bei Bombenschäden der Vernichtung ausgesetzt. Der Luftschutzkellerbau wurde von der Stadt genehmigt. Trotzdem wurde beim letzten Bombenangriff auf die Stadt am 10.4.1945 das Haus total zerstört (siehe Bilder). Otto Kluth war nach dem Krieg mit seinem Orthopädiegeschäft in der Karlstraße 10, ab 1950 in der Bahnstraße 43 und danach bis in die 1960iger Jahre in der Wilhelmstraße 17. In den 1950er Jahren wurden die Ruinen Bahnstraße 63, 65 u. 67 komplett abgerissen. 1962 wurde auf dem Grundstück Nr. 63 vom VEB Ölwerke ein Industrieladen „Kokospalme“ zur besseren Versorgung der Bevölkerung mit Pflanzenölen und Margarineerzeugnissen errichtet. Dazu wurde für den Versorgungsweg zum hinteren Produktionsgebäude eine Zufahrt von der Bahnstraße durch ein Einfahrtstor von 5 m Breite über das Grundstück Nr. 67 (Eigentümer Bandagist O. Kluth) angelegt. Mit der Fa. Kluth wurde ein entsprechender Nutzungsvertrag geschlossen. 1987 wurden alle Gebäude auf den Grundstücken Nr. 61 (ehem. Hotel Hiller), Nr. 63+65 (HO-Gaststätte „Kokospalme“ und Nr. 67 (Mauer) abgerissen. Auf den Grundstücken entstand 1988 der Plattenbauwohnblock mit den 4 Eingängen Bahnstraße Nr.  61, 63, 65 und 67.

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Bilderrätsel am Sonntag (Juni 2025) (MI, 28. Mai 2025)

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