Stadtmuseum - Objekt des Monats
Eierbecher
Beim Inventarisieren unseres Sammlungsbestandes sind uns diese drei Eierbecher in die Hände gefallen. Welche Verbindung haben sie zu Wittenberge? Natürlich sind sie nicht hier hergestellt worden – es lässt sich auch nicht mehr feststellen, wer sie wo in Wittenberge benutzt hat. Doch auch die Kulturgeschichte der DDR ist ein Teil der städtischen Identität Wittenberges, den wir nicht vergessen dürfen. Die Eierbecher stehen farblich und optisch unverkennbar in ihrer Zeit! Deshalb sind sie in diesem Monat Stellvertreter für viele Ostererinnerungen, das gemeinsame Sonntagsfrühstück und die Mode vor einigen Jahrzehnten. Auch wenn wir als stadtgeschichtliches Museum nicht die ganze DDR abbilden können – einzelne Erinnerungsanker an diese Zeit helfen uns und besonders den Jüngeren gut, diese Zeit zu verstehen und wertzuschätzen.
Der Ursprung des Osterfestes liegt im jüdischen Pessachfest, das zur Feier der Befreiung der Israeliten aus ägyptischer Gefangenschaft begangen wurde. Jesus kam später zu diesem Fest und wurde Karfreitag gekreuzigt.
Auf dem Konzil von Nicäa 325 wurde (als Verquickung heidnischer, jüdischer und Christlicher Elemente) festgelegt, Ostern am Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond zu feiern. Deshalb gibt es bis heute – anders als zu Weihnachten – kein festes Datum.
Und die Eier? Das Ei ist das Symbol für das werdende Leben, die Schale ist Symbol für das Grab Jesu, aus dem das lebendige Wesen kehrt. Als Geschenk wurden sie, regional ganz unterschiedlich, verziert und gern verschenkt. Traditionell begannen die Hühner auch um Ostern herum mit dem Eier legen. Damals hatten Hühner keinen eignen Stall, was heute auch den Spaß am Eier suchen erklärt.
Das Team des Stadtmuseums wünscht allen ein friedliches und gesegnetes Osterfest!