Ein Tor in die Region: Wittenberge erhält Fördermittel für die Entwicklung des Bahnhofsumfeldes
Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, überreichte am 19. Februar zwei Zuwendungsbescheide über insgesamt 1,2 Millionen Euro für die Weiterentwicklung des Bahnhofsumfeldes in Wittenberge an Bürgermeister Dr. Oliver Hermann. Die Fördermittel stammen aus dem Programm des Landes Brandenburg zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im öffentlichen Personennahverkehr. „Wir wollen den öffentlichen Personennahverkehr zukunftssicher machen und die Mobilität im ganzen Land weiterentwickeln“, sagte der Minister vor Ort. „Ein wichtiger Baustein hierfür sind leistungsfähige und attraktive Bahnhöfe für Pendlerinnen, Pendler und Touristen.“
Fahrradparkhaus und geplantes Parkhaus
Mit der ersten Förderung in Höhe von rund 880.000 Euro plant die Stadt im kommenden Jahr den Bau eines Fahrradparkhauses mit 300 Stellplätzen im Bereich der Freifläche zwischen der Maybachstraße und den Gleisen. Dieses soll nach Fertigstellung einen direkten Zugang zu den Bahnsteigen erhalten. In einem späteren Bauabschnitt, der nicht Teil der aktuellen Förderung ist, plant die Stadtverwaltung über der unteren Ebene des Fahrradparkhauses ein PKW-Parkhaus. Mit den zusätzlichen Angeboten will die Stadt der steigenden Bedeutung des Bahnhofs Rechnungen tragen. Dieser erhält im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Berlin-Hamburg als Hochleistungskorridor einen zusätzlichen Bahnsteig. „Hier entsteht ein Tor in die gesamte Region. Diesem Anspruch soll auch das Bahnhofsumfeld gerecht werden“, betonte Bürgermeister Dr. Oliver Hermann bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide.
Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes
Die zweite Förderung in Höhe von rund 420.000 Euro fließt in die Neugestaltung des Teilbereichs 2 des Bahnhofsumfeldes. Dabei handelt es sich um den Vorplatz, der zur Unterführung der Bahnsteige führt. Ab 2026 ist vorgesehen, einen Teil des Platzes zu entsiegeln und eine Grünfläche mit Sitzgelegenheiten zu schaffen. Zudem sollen ein Infopunkt sowie ein Leitsystem für sehbehinderte Menschen eingerichtet werden. Der bestehende Fahrradstellplatz wird zurückgebaut, da sich hier künftig die Zufahrt für Fahrradfahrer zum neuen Fahrradparkhaus befinden wird. Diese Maßnahmen sind Teil des umfassenden Konzepts zur Neugestaltung des gesamten Bahnhofsumfeldes. Bereits im vergangenen Jahre begannen hierfür die Arbeiten im Bereich der Goethestraße und der ehemaligen Zufahrt zum Bahnhofsempfangsgebäude. Hier entsteht derzeit unter anderem eine Bahnpromenade mit zusätzlichen Grünflächen, Baumpflanzungen und Stellplätzen. Daran an schließt sich die Neugestaltung des Vorplatzes des Bahnhofsempfangsgebäudes. Der Vorplatz wird teilweise entsiegelt und erhält zusätzliche Bauminseln. Die größte geplante Maßnahme ist die Errichtung eines Podests, das Gästen des Bahnhofsempfangsgebäudes zukünftig einen Zugang über Treppen sowie barrierefreie Rampen ermöglicht.
Besichtigung des historischen Bahnhofempfangsgebäudes
Minister Tabbert nutzte seinen Besuch in Wittenberge auch für einen Rundgang durch das historische Bahnhofsempfangsgebäude. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 2018 von der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Wittenberge (WGW) erworben, und 2023 begannen die Sanierungsarbeiten auf einer Gesamtfläche von rund 3.600 Quadratmetern. In Zusammenarbeit mit der WGW entwickelt die Stadt das 1846 erbaute Empfangsgebäude zu einem modernen Eingangstor der Stadt. Herzstück ist der ehemalige Mitropasaal, der künftig als „Empfang erster Klasse“ eine Mobilitätszentrale mit Ticketverkauf, einen Wartebereich und gastronomische Angebote beherbergen soll. Einen Einblick in die aktuellen Arbeiten und Pläne gab vor Ort Architektin Bärbel Kannenberg.
Fotoserien
Fördermittel für Bahnhofsumfeld I Fotos: Martin Ferch (MI, 19. Februar 2025)

Der Vorplatz, der zur Unterführung der Bahnsteige führt soll neu gestaltet werden
Der bestehende Fahrradstellplatz wird zurückgebaut, da sich hier künftig die Zufahrt für Fahrradfahrer zum neuen Fahrradparkhaus befinden wird
Architektin Bärbel Kannenberg stellte die Pläne für den ehemaligen Mitropasaal im Bahnhofsempfangsgebäude vor
Aktueller Blick in den ehemaligen Mitropasaal des Bahnhofempfangsgebäudes
Der ehemalige Eingangsbereich des Bahnhofempfangsgebäudes
Der ehemalige Empfang zweiter Klasse
Blick in die entstehenden Räumlichkeiten im Erdgfeschoss des Bahnhofempfangsgebäudes