120 Jahre Nähmaschinenwerk
Über 100 Interessierte nutzten am 2. und 3. April das Angebot des Wittenberger Stadtmuseums und des VERITASKLUB für einen Rundgang auf dem Gelände des Nähmaschinenwerks. Anlässlich des 120 Jahrestags der Grundsteinlegung informierte Museumsmitarbeiter Christian von Hagen über die Geschichte des Werkes. 1903 wurde der Grundstein des damaligen Singer-Werkes gelegt, 1910 konnte das Werk nach zahlreichen Erweiterungen eigenständig produzieren. Eine Einführung in die Geschichte bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an beiden Tagen anhand von Filmbeiträgen, die unter anderem die baulichen Erweiterungen des Werkes, aber auch die stetige Weiterentwicklung und Modernisierung der Nähmaschinenproduktion zeigten. Zu DDR-Zeiten wurde das Werk zu einen der modernsten Produktionsstandorte für Haushaltsnähmaschinen weltweit. Vor der Wende arbeiteten rund 3200 Beschäftigte im Werk. Im Anschluss an die deutsche Wiedervereinigung wurde das Werk am 31. Januar 1992 durch die Treuhandanstalt liquidiert. Aktuell wird das Gelände als Gewerbepark genutzt. Rund 35 kleine und mittelständische Unternehmen sind hier ansässig. 2021 wurde das Areal von der BKLV Management GmbH gekauft, die plant, den Gebäudebestand schrittweise zu sanieren.
Fotoserien
120 Jahre Nähmaschinenwerk I Fotos: Martin Ferch, Marcel Steller (DI, 04. April 2023)