7. Neue Zentren: "Verlängerte" Bahnstr. und Scheunenstr.

ehem. Chausseestr. (Verlängerte Bahnstr.)

ehem. Chausseestr. (Verlängerte Bahnstr.)

 

Wenn wir die „verlängerte” Bahnstraße weiter Richtung Stern gehen, treffen wir links auf den „Totengang”.

Dieser Gang verweist auf die erste Verlegung des Friedhofs vom Kirchhof in der Altstadt in die Scheunenstraße, die im Zuge der Aufklärung aus hygienischen Gründen in ein Gebiet am Rande der Stadt erfolgt war. Die Totenprozessionen begannen demnach von der Kirche über die Turmstraße und den Totengang zum neuen Friedhof. Die „verlängerte” Bahnstraße - die ehemalige Chausseestraße - musste hier überquert werden, da der Rest der Straße in früheren Zeiten noch unter übel riechendem Abwasser stand.

Erst nach 1900 kam es zum Bau einer modernen Kanalisation. Auf dem Gelände des Friedhofs in der Scheunenstraße wurden Ende des 19. Jh. Gebäude für eine Schule errichtet, die bis heute so benannte „Scheunenschule”.

 

Hochwasser in der verlängerten Bahnstr. 1895

Hochwasser in der verlängerten Bahnstr. 1895

 

Nur weniges - z. B. die Hofmauer - erinnert noch an die ältere Zeit.
Die Scheunenschule markiert darüber hinaus die nördliche Grenze der ersten Erweiterung der Stadt Wittenberge, die zunächst behutsam von der Altstadt ausgehend in Richtung Osten seit Anfang des 19. Jahrhunderts einsetzte.

Das gesamte Quartier der Scheunen-, Garten-, Sand und Bergstraße hat sein ganz eigenes, noch weitgehend dörfliches Flair behalten.