Chronik (Auszug aus Wittenberge - Eine Chronik mit Bildern) Teil 5
Elbbrücke
Seit dieser Zeit verdrängte Wittenberge die bis dahin bedeutenden Nachbarstädte Perleberg und Havelberg. Wittenberge wurde zum Zentrum der industriellen Entwicklung. Zur führenden Produktionsstätte wurde das 1903 errichtete SINGER Nähmaschinenwerk, das Ende der 20er Jahre mit der zweitgrößten Turmuhr Europas aufwartete.
Politisch war Wittenberge bereits vor dem 1.Weltkrieg, wie auch in den Jahren der Weimarer Republik, ein Zentrum der Sozialdemokratie. In der Novemberrevolution 1918 bildete sich ein Arbeiter- und Soldatenrat und 1920 kam es im Laufe des Kapp-Putsches zu bewaffneten Auseinandersetzungen in der Umgebung der Stadt.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten begann eine Entwicklung, die der Stadt viele Opfer kostete. Das Konzentrationslager Neuengamme, bei Hamburg, errichtete im August 1942 in der Stadt (auf dem Gelände der ehemaligen Zellstoff- und Zellulose AG) ein Außenlager, in dem viele Häftlinge, besonders Ausländer, den Tod fanden.