Projekt Kleinstadtakademie: Inspirierende Transferwerkstatt im Rheingau

Teilnehmer*innen der 3. Transferwerkstatt | Foto: Honorarfreies Pressefoto der Stadt Oestrich-Winkel (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Teilnehmer*innen der 3. Transferwerkstatt | Foto: Honorarfreies Pressefoto der Stadt Oestrich-Winkel

In einem „Kleinstadtakademie“-Modellvorhaben erforschen seit Mai 2021 fünf verbundene Kommunen Lösungsansätze für die sich aus dem Wandel der Arbeitswelt ergebende kleinstädtische Entwicklung. Daran beteiligte Akteure haben sich am 8./9. September in Oestrich-Winkel zur 3. Transferwerkstatt getroffen. Aus Wittenberge nahmen Martin Hahn, Bauamtsleiter der Stadt; Siw Foge, Wirtschaftsförderin beim TGZ Prignitz und Carola Thomsen, Projektmitarbeiterin beim TGZ Prignitz teil. Die hessische Kleinstadt Oestrich-Winkel im Rheingau arbeitet mit Mölln (Schleswig-Holstein), Wittenberge (Brandenburg), Dippoldiswalde (Sachsen) und Dießen am Ammersee (Bayern) in dem Stadtlabor zusammen.


Zum Auftakt begrüßte Björn Sommer, Erster Stadtrat von Oestrich-Winkel, im Mehrgenerationenhaus der Stadt die Gäste. Neben Vertretern aus den Kommunen nahmen Experten der wissenschaftlich-methodischen Begleitung von der TH Lübeck und von foresightlab Berlin sowie von der CoWorkLand e.G. teil. Der Vorstellung seiner Stadt durch Björn Sommer folgte die Besichtigung der mustergültigen, 2008 gegründeten Begegnungsstätte für mehrere Genrationen. Danach führte ein Rundgang durch die Ortsteile Winkel/Mittelheim, bei dem u.a. auf aktuelle Förderprogramme wie etwa „Lebendige Ortszentren“ eingegangen wurde. Besonderes Interesse schenkten die Gäste einem leerstehenden ehemaligen Möbelhaus, dessen künftige Nutzung ein Thema in Oestrich-Winkel ist.


Gesellig und weiterhin höchst informativ verlief der Tagesausklang auf dem Weingut Kreis im Ortsteil Hallgarten. Neben Weinprobe mit Winzerbuffet und Besichtigung des Weinkellers mit viel Wissenswertem zu Produktion und zur Weinhistorie speziell im Rheingau, der Heimat des Rieslings, gab es einen lebhaft diskutierten Impulsvortrag: „Trends im Weintourismus mit Fokus auf digitale Angebote und Aspekte des Zusammen-Arbeitens“. Referent war Prof. Dr. Gergely Szolnoki von der Hochschule Geisenheim, die Studiengänge in den Bereichen für Sonderkulturen des Wein- und Gartenbaus sowie der Getränketechnologie und der Landschaftsarchitektur anbietet.


Tag zwei der Transferwerkstatt fand im Popup-Coworking-Space im historischen Kern des Ortsteils Oestrich statt. Zum Auftakt gab es einen Impulsvortrag von Dr. Christoph Munck-Rieder und Dr. Marcus Kreikebaum von der EBS Universität für Wirtschaft und Recht. Ihr Thema: „Potenziale der Zusammenarbeit von Hochschule(n) und Kommune(n) für die zukünftige kleinstädtische Entwicklung“. Dr. Munck-Rieder engagiert sich für die EBS auch in der Gründungsfabrik Rheingau.


Im weiteren Verlauf des Treffens ging es um die Projektfortschritte in den einzelnen Verbundkommunen. Das im Mai 2021 gestartete Kleinstadtakademie-Projekt ist inzwischen auf die Zielgerade eingebogen und soll im kommenden Mai zu Ende gehen. Unter dem Motto, „Die zweite Halbzeit läuft“, wurde berichtet und beraten, was in den beteiligten Kleinstädten aktuell passiert und was als nächstes ansteht, was gut läuft und wo es klemmt. Lebhafter Erfahrungsaustausch und konstruktive Diskussionen gaben kräftige Impulse für den Fortgang dieses ungewöhnlichen Projekts. Vorausschauend wurde auch die Frage diskutiert, wie es mittel- und langfristig weitergehen wird, welche Perspektiven sich über das sich abzeichnende Projektende hinaus auftun.


In Dießen startet nach einer sehr erfolgreichen Bürgerbefragung im Oktober ein zweistufiger Bürgerworkshop, Ende Oktober veranstaltet Mölln eine öffentliche Aktionswoche, in Oestrich-Winkel sind nach dem Sommer forciert Veranstaltungen im Pop-up-Coworking-Space geplant. Ende November soll die 4. Transferwerkstatt in Dippoldiswalde stattfinden, wo bis dahin auf der Grundlage einer Bürgerbefragung Pop-up-Aktionen im Leerstand vorbereitet werden. In Wittenberge werden Bürgerinnen und Bürger in verschieden Formaten an der Entwicklung bestehender und neuer Begegnungs- und Coworking-Angebote beteiligt. Der Abschlussworkshop des Kleinstadtverbundes wird voraussichtlich Ende März 2023 in Mölln stattfinden.

 

Mehr Informationen im Web: https://www.kleinstadtakademie.de/

 

Das Modellvorhaben „StadtLabor Kleinstadt - Kooperative Entwicklung kleinstädtischer Transformationspfade im Themenfeld ,Digitale Arbeitswelten‘“ ist Teil der Pilotphase Kleinstadtakademie. Diese ist Teil der Initiative „Kleinstädte in Deutschland“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ wird die Pilotphase durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung betreut.

 

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