„Aushalten - Innehalten - Gegenhalten“

300 Wittenberger und Prignitzer versammelten sich am frühen Abend vor dem Kultur- und Festspielhaus um Inne zu halten I Foto: Jens Wegner (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: 300 Wittenberger und Prignitzer versammelten sich am frühen Abend vor dem Kultur- und Festspielhaus um Inne zu halten I Foto: Jens Wegner

Viele Wittenbergerinnen und Wittenberger folgten am 11. Januar dem Aufruf des evangelischen Kirchenkreises Prignitz, des Demokratieforums und der Stadt Wittenberge zu einer gemeinsamen Andacht. Knapp 300 Wittenberger und Prignitzer versammelten sich am frühen Abend vor dem Kultur- und Festspielhaus um Inne zu halten und all derer zu gedenken, die unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden haben. 185 Menschen im Landkreis Prignitz- in Wittenberge 47 -  sind bisher an Corona gestorben, Angehörige trauern, andere kämpfen mit den Langzeitfolgen einer Coronaerkrankung. „Wir sollten innehalten und überlegen wie wir miteinander umgehen“ sagte Bürgermeister Dr. Oliver Hermann, der sich für mehr Toleranz im Umgang miteinander und in der Diskussion aussprach. Dies gelte jedoch nicht für rechtsextreme Parteien wie den III. Weg, der zuletzt zu Demonstrationen in Wittenberge eingeladen hatte. Wittenberge ist und bleibt eine demokratiefreundliche und weltoffene Stadt und die gute Entwicklung der Elbestadt lasse man sich nicht von außen kaputt machen, so Hermann.  Neben dem Bürgermeister sprachen auch Pfarrerin Mareike Sabl und Pfarrer Daniel Feldmann über den nicht immer einfachen Umgang mit der derzeitigen Situation und die individuellen Folgen, die die Pandemie für das tägliche Leben und das Miteinander habe. In einer symbolischen Geste legten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Andacht Kerzen auf der Treppen des Kultur- und Festspielhause ab.  Der Wittenberger Stadtverordnete Christian Elger richtete in der letzten Rede des Abends noch einmal deutliche Worte gegen die Vereinnahmung des Themas Corona von „Rechts“ und bekam hierfür viel Applaus der Anwesenden. Musikalisch begleitet wurde die Andacht unter anderem von Petra Luft und Alexander Girsch.  

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„Aushalten - Innehalten - Gegenhalten“ Fotos: Jens Wegner (DI, 11. Januar 2022)