Fahnenaktion „frei leben – ohne Gewalt“

von links: Constanze Stehr, Jörg Voß, Karsten Korup, Andreas Deckstrom und Katrin Leverenz I Foto: Martin Ferch (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: von links: Constanze Stehr, Jörg Voß, Karsten Korup, Andreas Deckstrom und Katrin Leverenz I Foto: Martin Ferch

Anlässlich des internationalen Gedenktages „NEIN zu Gewalt an Frauen“ wurde am 25. November 2020 vor dem Wittenberger Rathaus eine Fahne mit der Aufschrift „frei leben – ohne Gewalt“ gehisst. 2001 hatte der Verein Menschenrechte für die Frau e.V. “TERRES DE FEMMES“ erstmals weltweit zu der Aktion aufgerufen. Katrin Leverenz, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Wittenberge machte vor dem Rathaus auf die besondere Situation von Menschen aufmerksam, die von häuslicher Gewalt betroffen sind oder diese miterleben müssen. Die Situation sei in diesem Jahr zudem eine besondere. Durch die Corona-Pandemie entstehen Einschränkungen im Alltag. Sorgen um die Gesundheit und Existenzängste wirken sich auf die Situationen zu Hause, in den Familien aus. Viele Beratungsstellen hätten in diesem Jahr einen Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt verzeichnet. Darunter fänden sich nicht nur Fälle körperlicher, sondern auch psychischer Gewalt in Form von Demütigungen, Drohungen und Einschüchterungen. Umso wichtiger sei es, dass die Betroffenen Hilfe finden. In Wittenberge gibt es hierfür ein Frauenhaus, das Zugang zu Beratung, Schutz und Hilfe bietet. Die Einrichtung wird von der Stadt Wittenberge und dem Landkreis Prignitz unterstützt. Darüber hinaus könne aber auch jeder Einzelne helfen, wenn er mitbekommt, dass Personen in seinem Umfeld von einer häuslichen Gewaltsituation bedroht sind, sagte Katrin Leverenz. Diese Hilfe könne schon ein einfaches, unverbindlichen Gespräch sein. Wichtig sei, dass andere Personen merken, dass wir Interesse daran haben, wie es ihnen geht und sie sich mit Problemen an uns wenden können. 

Unterstützung bietet zudem das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder noch erleben. Unter der Nummer 08000 116 016 werden Betroffene aller Nationalitäten, mit und ohne Behinderung – 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr unterstützt.