Mit dem Ausbau der Industrie- und Hafenbahn im Industriegebiet Süd ist die Stadt im vergangenen Jahr einen großen Schritt vorwärts gegangen. Für rund 9 Millionen Euro entstand parallel zur Bahnstrecke Berlin-Hamburg eine zusätzliche Gleisanlage. Von dem 835 Meter langen neuen und elektrifizierten Schienenabschnitt profitiert der Container Umschlag am benachbarten und an die Industrie- und Hafenbahn angeschlossen ElbePort. Denn Güterzüge müssen zukünftig nicht mehr im Bereich Bahnhof Wittenberge den Lokwechsel (elektrisch/Diesel) vornehmen. Stattdessen können sie künftig direkt ins Netz der Industrie- und Hafenbahn einfahren. Die noch ausstehenden Arbeiten zur Herstellung des Abzweiges im Streckengleis führt die Deutsche Bahn selbst im Zuge der im August beginnenden Generalsanierung der Strecke zwischen Berlin und Hamburg durch. Damit vereinfacht sich der Bahnbetrieb für die Industrie- und Hafenbahn Wittenberge erheblich. Die Investition in die zusätzliche Gleisanlage wurde durch eine Förderung der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) ermöglicht. 95 Prozent der Gesamtkosten werden aus einem Förderprogramm für wirtschaftsnahe kommunale Infrastruktur übernommen. Die Arbeiten an der zusätzlichen Gleisanlage wurden 2024 während der Streckensperrung von August bis Dezember durchgeführt. 

Hintergrund ElbePort

Der ElbePort Wittenberge wurde 2009 als trimodaler (Straße, Schiene und Wasserstraße) Binnenhafen in Betrieb genommen. Betrieben von der ElbePort Wittenberge GmbH, die seit 2016 zur Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH gehört, wurde die 21.000 m² große Anlage zuletzt vor allem als Umschlagplatz von Straße auf Schiene und umgekehrt etabliert und weiterentwickelt. Der wasserseitige Umschlag ging aufgrund der nicht ganzjährigen Schiffbarkeit der Elbe durch Niedrigwasser immer weiter zurück.  Über die Schiene ist der ElbePort an das Hamburger Hinterland sowie an die ICE West-Ost-Trasse Hamburg-Berlin und an die Nord-Süd-Trasse Rostock-Magdeburg angebunden. Mit dem LKW ist das Terminal über die Bundesfernstraße B189 und der Autobahn  A24 und zukünftig auch die A14 zu erreichen. Die jüngsten Investitionen in die Industrie- und Hafenbahn sollen die langfristige Entwicklung Wittenberges zu einem logistischem Knotenpunkt stärken.