Fledermausquartier bald fertig

Andreas Hagenguth (I) und Marcel Sommer beim errichten des Einflughäuschen des künftigen Fledermausquartiers I Foto: Martin Ferch (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Andreas Hagenguth (I) und Marcel Sommer beim errichten des Einflughäuschen des künftigen Fledermausquartiers I Foto: Martin Ferch

Wer die Lenzener Chaussee in Höhe der Kreuzung zum Westprignitzer Einkaufszentrum entlang fährt, dem ist es vielleicht schon aufgefallen. Gemeint ist das entstehende Quartier, dass künftig in Wittenberge heimischen Fledermäusen für die Überwinterung zur Verfügung stehen soll. Grundlage hierfür war bereits im vergangenen Jahr der Abriss der lange Zeit leerstehenden Gebäuderuine an dieser Stelle. Erhalten geblieben ist das Kellergewölbe und die Idee, hier ein Quartier für Fledermäuse zu errichten.

 

Nachdem bereits im Oktober Teile des nach oben hin offenen Kellers abgedeckt wurden, geht es derzeit an die Feinarbeiten. Hierfür konnte die Stadt als Auftraggeber mit Andreas Hagenguth von der Nanu GmbH (Netzwerk Arten- Natur und Umweltschutz), einen Experten gewinnen, der bereits über 100 Quartieren errichtet bzw. saniert hat. In den vergangenen Tagen hat er zusammen mit einem Kollegen den Keller mit Hohlräumen, Hohlblocksteinen und einem Einflughäuschen, dass oberhalb der Kellerdecke herausragt, ausgestattet. Entgegen kommen den zukünftigen Bewohnern aber auch die vielen kleinen Risse und Spalten, die das Kellergewölbe auch ohne äußere Einwirkung bereits vorhält, sagt Andreas Hagenguth. Ebenfalls wichtig sei ein Wasserbecken bzw. ähnliche Elemente, die für ein hohe Luftfeuchtigkeit sorgen. Dies sei nötig, damit die Fledermäuse während des Winterschlafs nicht austrocken. Die einzelnen Maßnahmen sollen Mitte dieses Monats abgeschlossen sein. Vor dem kommenden Jahr rechnet Andreas Hagenguth aber nicht mit den ersten Bewohnern, da die Quartiersuche der Fledermäuse erfahrungsgemäß im August beginne. Trotzdem soll der neue Standort bei der Quartierskontrolle im Februar kommenden Jahres ebenfalls berücksichtigt werden. Zu den hier heimischen  Arten gehören unter anderem das graue und braune Langohr, die Fransenfledermaus sowie die Bart- und die Zwergfledermaus.

 

Für das Fledermausquartier hatte die Stadt 2021 Mittel aus dem Naturschutzfonds Brandenburg beantragt. Der Antrag wurde bewilligt. Die Kosten der zu einhundert Prozent geförderten Maßnahme betragen 41.000 Euro.  

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Fotoserien

Fledermausquartier entsteht (Fotos: Martin Ferch) (MI, 02. November 2022)