Kulturelle Ankerpunkte und Leuchttürme in der Prignitz

Vertreter aus Verwaltung und Ehrenamt sowie freischaffende Kulturschaffende trafen sich zur Vorstellung des neuen Gemeinschaftsprojektes Kulturelle Ankerpunkte in Perleberg I Foto: Nicole Drescher (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Vertreter aus Verwaltung und Ehrenamt sowie freischaffende Kulturschaffende trafen sich zur Vorstellung des neuen Gemeinschaftsprojektes Kulturelle Ankerpunkte in Perleberg I Foto: Nicole Drescher

Am 13. Oktober luden die Bürgermeister Annett Jura, Stadt Perleberg, und Dr. Oliver Herrmann, Stadt Wittenberge, gemeinsam mit Vertretern aus Verwaltung und Ehrenamt sowie freischaffenden Kulturschaffenden ins Perleberger Rathaus ein. Anlass war die frohe Kunde, die am 1. Oktober durch Kulturministerin Dr. Manja Schüle verkündet wurde: Die Roland- und die Elbestadt gehören zusammen zu acht „Regionalen Kulturellen Ankerpunkten“, einem ganz auf die Kulturentwicklung im ländlichen Raum ausgerichtetem Förderprogramm des Kulturministeriums. Das Land Brandenburg unterstützt bis 2024 mit 3,25 Millionen Euro, wovon beide Städte bis Ende 2024 jährlich 126.000 Euro erhalten. Zusätzlich tragen die Städte gleichermaßen Eigenmittel in Höhe von 20 %.

„Das am 18. August eingereichte Konzept mit der Vision der Städte und ihren Partnern hat bei der Jury überzeugt und wir freuen uns sehr, dass wir den Zuschlag erhalten haben“, so Perlebergs Bürgermeisterin. „Wenn der Zuwendungsbescheid rechtzeitig eintrifft, können wir zum 1. November starten.“ Wittenberges Bürgermeister Dr. Oliver Hermann ergänzte, dass es in der Vergangenheit bereits häufiger gelungen sei mit gemeinsamen Projekten ein gutes Zeichen zu setzen.  Es bestehe die Chance: „bestehende Kooperationen auszubauen und neue Wege mit den Beteiligten aus Verwaltung, Ehrenamt und freischaffenden Kulturschaffenden zu gehen.“

Kern des Projekts beider Städte sind die bestehenden kulturellen Leuchttürme „Lotte Lehmann Akademie“ und „Elblandfestspiele“ sowie die Zusammenarbeit mit den Vereinen Stadtsalon Safari in Wittenberge und Kulturkombinat in Perleberg.

Der künstlerische Leiter der Lotte Lehmann Akademie freut sich über die Förderung, denn sie gibt den Konzepten, die aufgrund der Fachtagung zum 10-jährigen Jubiläum entwickelt wurden, eine langfristige und tragfähige Basis. Neue Kooperationen in Verbindung mit erweiterten Veranstaltungsformaten haben wir insbesondere durch den Dialog mit Experten der Talentförderung aus Sport und Wirtschaft auf den Weg gebracht. Wir freuen uns, dass daraus eine konkrete Kooperation mit der Firma Schorisch entstehen wird und natürlich auch auf die spannenden neuen Möglichkeiten, die die Zusammenarbeit mit den beiden Ankern Kulturkombinat und Stadtsalon Safari eröffnen werden. Neben der seit über zehn Jahren erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Elblandfestspielen wird so auch die Achse Perleberg-Wittenberge kulturell weiter gestärkt.

Neue Impulse erhofft sich auch Bodo Rückschlag vom Verein Elblandfestspiele. Seit nun mehr 21 Jahren finden die Elblandfestspiele in Wittenberge statt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Rückschlag gibt schon einen genaueren Ausblick darauf, was mit einem Teil des Förderungeldes im nächsten Jahr passieren könnte. „Unter dem Motto ´Zirkus der Musik`, soll sich das Gelände der Ölmühle für die Besucher und Besucherinnen in ein riesiges Zirkusfest – mit allem was dazu gehört - verwandeln.“ Eingeladen sind Musikfreunde somit nicht nur am Festwochenende am 8. und 9. Juli, sondern auch noch in der kompletten Woche danach.

Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von Ideen im Rahmen der Landesförderung sollen die neuen Kultur-Vereine Stadtsalon Safari und Kulturkombinat Perleberg spielen. Beide hatten in den vergangenen Monaten bereits mit vielen eigenen Veranstaltungen in den Städten sowie zuletzt mit dem „Rendevous mit Nachbarn“ in Perleberg auf sich aufmerksam gemacht. Weiterhin verfügen beide Vereine über gute und enge Kontakte zu Prignitzer Künstlern und Kulturschaffenden. Eine wichtige Voraussetzung.  Denn nicht zuletzt soll das Förderprogramm vor allem auch regionalen Kreativen eine Bühne geben.